Monika Steiner präsentiert
textile Collagen und Artquilts
Für die 1955 geborene Oberösterreicherin Monika Steiner, ausgebildete Diplompädagogin für Mathematik und Bildnerische Erziehung, war seit jeher kreatives Gestalten ein wichtiger Teil ihres Lebens. Nach intensiven Berufsjahren absolviert sie Mitte der 80er Jahre ein Studienjahr in Malerei, Druckgrafik und Aktzeichnung am Art Department der Bowling Green State University in Ohio. Zurück in Österreich arbeitet sie vor allem im Bereich der Druckgrafik, beginnt aber auch Eisenskulpturen zu schweißen. Das Bildhauerische und das Arbeiten mit Materialien, die die Künstlerin angreifen und spüren kann, ist ihr näher als die Malerei.
1988 kehrt Monika Steiner für 3 Jahre zurück in die USA, wo sie in Boston ihre Familie gründet. Im Zuge dieses Aufenthaltes lernt sie die Quiltkunst kennen, deren sozialdokumentarischer und kulturgeschichtlicher Hintergrund sie fasziniert. Vor allem ist die Künstlerin aber von den Gestaltungsmöglichkeiten des textilen Materials und dessen haptischer Sprache beeindruckt. Sie setzt sich danach im Selbststudium als auch in der Fortbildung, intensiv mit Textilem als Werk- und Gestaltungsmittel auseinander. Textile Collage und Artquilt sind seitdem Hauptmedium ihres künstlerischen Schaffens.
„Ich will das betrachtende Auge fordern, es auf die Suche schicken, entdecken lassen…“
Seit 1996 Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland, zahlreiche Beteiligungen an jurierten Ausstellungen auf internationaler Ebene.
Zuletzt:
Mehr über Monika Steiner und ihre Werke erfahren Sie unter www.monikasteiner.at
Zwei Sichtweisen bestimmen die Gestaltung von Monika Steiners Werken. Ein Teil der Arbeiten entsteht aus der Auseinandersetzung mit der Welt um sie herum, transportiert einen bestimmten Inhalt und dokumentiert Befindlichkeiten. Deren Vielschichtigkeit versucht die Künstlerin durch die Vielfalt und spezifische Beschaffenheit des verwendeten Materials auszudrücken. So entstehen oft Einzelstücke, die sich sehr in Inhalt, Material und Technik unterscheiden können. Dabei sind Natur und Mensch bzw. der weibliche Körper (symbolhaft bzw. abstrahiert) wiederkehrende Gestaltungselemente. Die Textilcollage wird zur Leinwand, Faden und Naht zur grafischen Spur.
Der zweite Zugang ist ein auf das Material bezogener, wenn z. B. durch Überlagerung eines transparenten Stoffes Farbmodulationen entstehen, Nähte eine Fläche in Dynamik versetzen und zum Relief werden lassen.
Es ist die Spannung, die einer bestimmten Farbkonstellation innewohnt oder das Aufeinandertreffen von gegensätzlichen Stoffqualitäten, die den kreativen Prozess in Gang setzen: der Widerstand der Jute, die Nachgiebigkeit der Seide, die Flüchtigkeit und Durchsichtigkeit des Organzas.
Monika Steiner arbeitet vorwiegend mit selbst gefärbten Textilien, wie z. B. Seide, Leinen, transparente Materialien, gebrauchte Stoffe. Besonders gerne arbeitet die Künstlerin mit Stoffen, die Geschichten erzählen. Stoffe mit Fehlern im Gewebe und mit Altersflecken empfindet sie als Juwele.
„Ich bearbeite die Stoffe, indem ich sie bemale, entfärbe, bedrucke (digital, Sieb- oder Holzdruck), zerreiße, sie neu zusammensetze. Arbeitsprozesse bleiben oft sichtbar. Grobes, Feines, Durchsichtiges, Ausgefranstes, wird formal als auch inhaltlich zum Bedeutungsträger.“
Durch hinzugefügte stofffremde, flexible Materialien entstanden Arbeiten, die den Raum, aber auch den Betrachter miteinbeziehen. Dieser „Lesestoff“, handgestickt oder maschingenäht, farblich verhalten Ton in Ton oder kontrastreich, strukturgebend oder grafisches Kürzel fordert auf zum Dialog mit dem Betrachter.